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Warum Iraner nicht "Imam" zu Imam Chamene'i sagen
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Warum Iraner nicht "Imam" zu Imam Chamene'i sagen
Von Yavuz Özoguz am 19. Juli 2009 13:04:21:
Manch nichtiranischer Anhänger von Imam Chamene’i als religiöses Oberhaupt hat sich schon darüber gewundert, warum seine Mitanhänger in Deutschland, Österreich und allen anderen Ländern den Imam mit seinem Titel rufen, während lediglich Iraner es nicht tun.
Vorweg ist sei darauf hingewiesen, dass unter den religiösen Nachahmern Imam Chamene’is in Deutschland nur noch sehr wenige Iraner bzw. Iranischstämmige sind. Die Meisten von ihnen sind zurückgekehrt in die Islamische Republik Iran und die wenigen verbliebenen kennt man in den muslimischen Gemeinden. Es gibt aber eine ganze Reihe von Turbanträgern in Deutschland, von denen zumindest ein gewisser Anteil zu Recht als Anhänger von Imam Chamene’i bezeichnet werden kann, aber warum sagen auch sie nicht “Imam“?
Der Titel “Imam“ ist in der schiitischen Ausrichtung des Islam sozusagen “geschützt“, da er nach dem Propheten Muhammad (s.) ausschließlich zwölf Personen vorbehalten ist, von denen der Zwölfte der erwartete Erlöser ist. Ausgehend von der qur´anischen Beschreibung des Titels, z.B. bei der Verleihung an Abraham (a.), gilt der Titel als die höchste Stufe des von Gott an die Menschen verliehenen Führungsauftrages. Ins Deutsche übersetzt könnte man auch zu Recht den Begriff “Führer“ verwenden, was aber aufgrund der deutschen Geschichte zu völlig abwegigen und falschen Schlüssen führen würde. Denn der Imam ist der größte Diener der Menschheit und gleichzeitig das ideale Vorbild. In seiner ultimativen Form ist er gleichzeitig die Beschreibung eines fehlerfreien Menschen, der zwar nicht “unfehlbar“ ist, aber eben nicht “fehlt“, da er sich ideal Gott ergeben hat. Durch ihn wirkt unverfälscht der Geist Gottes, der in jedem Herzen eines Menschen eingegeben ist, aber durch die meisten Menschen nicht so vollkommen durchwirkt, da diese sich nur begrenzt bzw. fehlerhaft ergeben. Der Imam aller Imame ist Prophet Muhammad (s.). Er ist die Krönung der Schöpfung und offenbarte Offenbarung, denn sein Leben bis hin zu jedem Atemzug ist Offenbarung Gottes.
So weit gibt es keine Meinungsunterschiede unter schiitischen Muslimen. Allerdings gibt es gewissen vereinfachende Bezeichnungen, die bei allen Muslimen stets verwendet wurden, wie z.B. Freitagsimam des Vorbeters vom Freitagsgebet, oder Gemeinschaftsimam für Vorbeter überhaupt oder Moschee Imam für den Gemeindevorstehen usw.. Diese Titel haben den exklusiven Titel des “Imam“ nicht beeinträchtigt.
Eine ganz besondere Ehrung erhielt Großayatollah Sayyid Ruhullah Chomeini, als er als Anführe der Islamischen Revolution und nach dem Sieg der Islamischen Revolution und Gründung der Islamischen Republik Iran als “Imam Chomeini“ bezeichnet wurde. Es gab hierbei keinerlei Disput unter den Anhängern der islamischen Befreiungstheologie. Zwar waren sich alle darüber im Klaren, dass der Titel lediglich eine Abkürzung des eigentlichen Titels “Vertreter des Imams“ war, da Imam Chomeini als Vertreter der Zwölften Imams angesehen wurde, aber in diesem Sinn haben alle Gläubigen ihn so genannt. Ein Gedanke dazu war und ist auch, den Vertreter der erwarteten Erlösers in jeder Hinsicht so zu behandeln, wie man den Zwölften Imam behandeln würde, wenn er bald käme, um sich selbst sozusagen bestmöglich darauf vorzubereiten.
Dementsprechend wurde die Position des religiösen Oberhauptes auch in der Verfassung mit der persischen Übersetzung des Titels “Imam“ [rahbar] verankert, wobei der Bezug auf das arabische Original “Imam“ unzweifelhaft ist, wie z.B. im Artikel 109, in dem es um die Voraussetzungen und Eigenschaften für das Oberhaupt geht. Darin heißt es: „ … Gerechtigkeit, und Gottesehrfurcht, die für die Führung der Islamischen Weltgemeinschaft erforderlich ist.“ Und dementsprechend wurde Jahrelang auch der Imam z.B. beim Freitagsgebet durch einen sehr berühmten Moderator des Freitagsgebets namens Mortazaifar als “Imam-ul-Umma“ angekündigt.
Zehn Jahre hatte Imam Chomeini dieses Amt inne und ist dann zu seinem Schöpfer zurückgekehrt, Gott habe ihn selig. Danach wurde Imam Chamene’i diese Amt übertragen. An der Bezeichnung in der Verfassung hat sich nichts geändert. Große schiitische Persönlichkeiten, wie der damalige Anführer der Hizbullah Großayatollah Sayyid Abbas Musawi aber auch sein späterer Nachfolger Großayatollah Sayyid Hasan Nasrullah, sämtliche Anhänger in arabischen Ländern, in der Türkei, oder an sonstigen Orten in Asien oder Afrika haben von Anfang an auch den Nachfolger des Staatsgründers als “Imam“ bezeichnet. Das ist auch in den Schriften aus den jeweiligen Ländern leicht zu ersehen. Inzwischen ist Imam Chamene’i nunmehr 20 Jahre Imam und damit doppelt so lange, wie es Imam Chomeini war. Nach wie vor aber betrachten die bewussten Anhänger des Imams ihn als Vertreter des erwarteten Erlöser-Imams. Und Anhänger des Imams unter sunnitischen Muslimen hatten ohnehin weniger Schwierigkeiten mit dem Titel, da der Titel bei dieser Ausrichtung des Islams nicht dem gleichen “Schutz“ unterliegt.
Es gibt aber ein Land, in dem der Titel selbst unter den Anhängern des Imams zu schwach vertreten ist, und das ist erstaunlicherweise der Iran. Den Hintergrund für diese Entwicklung wissen viele heutige junge Anhänger gar nicht, und manche ältere haben es vergessen. Es war Rafsandschani, der bei dem ersten Freitagsgebet nach dem Ableben Imam Chomeinis und der Ernennung Imam Chamene’is zum Nachfolger genau das behauptet hat, dass man Imam Chamene’i nicht “Imam“ nennen werde, da jener Titel nach den Zwölf Imamen dem Staatsgründer vorbehalten sei. Was damals wie eine besondere Ehrung für den Staatsgründer wirkte, und somit viele Verständnis dafür hatten, steht heute hingegen in einem ganz anderen Licht da! Während die Anhänger des “Imamats“ in der Person des Statthalters des Fürhungsauftrages (Wali-ul-amr) die Vertretung des Zwölften Imam sehen und sich selbst auf die erwartete Erlösung auch dadurch vorzubereiten suchen, indem sie den Vertreter als “Imam“ bezeichnen und ihn so behandeln, als wäre er der Erlöser, hat Rafsandschani damals bereits die Position des Imams geschwächt!
Aber es blieb nicht bei damals: In seiner letzten Freitagsansprache, sowie in seinen zuvor veröffentlichten Verlautbarungen und auch in seinem Brief an Imam Chamene’i versucht er den Eindruck zu erwecken, dass er sozusagen eine Art religiös gleichwertige Person sei, der ähnlich wie der Imam der Umma anzusehen sei. Genau das aber ist nicht der Fall! Rafsandschani hat den Imam mit einigen Sätzen scheinbar “verteidigt“. Es war aber keine Verteidigung eines Anhängers, sondern die Scheinverteidigung eines sich selbst als religiös ähnlich mächtig Wähnenden. Während das Grundprinzip des von Imam Chomeini eingeführten wichtigsten Prinzips des Islamischen Staates, das Prinzip Statthalterschaft des Rechtsgelehrten (welayet-e-Faqih), darin mündet, dass man den Imam so behandelt, als wenn es der wahrhaftige Vertreter des zwölften Imams ist, auch in der Hoffnung, dass dieser bald erscheinen möge, hat Rafsandschani Imam Chamene´i noch nie wie den wahrhaftigen Vertreter des Zwölften Imams oder gar wie den Zwölften Imam behandelt. Oder anders angedrückt: Wer den wahren Zwölften Imam so behandeln würde, der hätte bewiesen, dass er nicht einmal das ABC des Islams verstanden hat.
Genau hier geht aber der Riss durch die Iranische Gesellschaft (und nicht an jenen hunderten von Stellen, die der CIA konstruiert). An der Treue zum Imam, am Grundverständnis seiner Position und in der Erkenntnis seiner Heiligkeit entscheidet sich die Hinwendung zur Islamischen Revolution und zur islamischen Befreiungstheologie oder die Abwendung. Ein bedeutsamer Anteil der Bevölkerung, von Intellektuellen bis hin zum “einfachen“ Volk und viele Gelehrte haben das verstanden und praktizieren dieses aktive Warten auf den Zwölften Imam. Eine zweite Gruppe, ein Großteil der Bevölkerung, sieht in dieser Gruppe die Anständigen, die Aufrichten, die Ehrlichen und Wahrhaftigen und folgt ihnen, selbst wenn sie das Grundprinzip noch nicht hinreichend verstanden haben.
Es gibt aber auch einen Teil der Leute – und das kann nicht geleugnet werden – die jenes Prinzip nicht nur nicht verstanden haben, sondern selbst wenn sie es verstanden hätten, es ablehnen. Dazu gehören so unterschiedliche Leute wie Musawi, Chatami, Rafsandschani und noch einige andere, die ansonsten überhaupt keine Gemeinsamkeiten haben. Auch war ihre Ablhnung nicht immer so deutlich wie heute, denn sonst hätte das Volk sie z.B. nie zum Präsidenten gewählt. Zuweilen erscheint es so, als wenn der Anteil der Erkenntnisverweigerer unter Turbanträger unverhältnismäßig hoch sei. Das liegt aber nur daran, dass jene Leute lauter und unverschämter auftreten und von der Westlichen Welt bevorzugt behandelt werden.
Es ist nunmehr an der Zeit, dass Sender, Presse, Parlamentsabgeordnet und andere Verantwortungsträger im Iran – insbesondere die mit Turban – deutlicher als je zuvor Imam Chamene´i auch mit dem richtigen Titel unterstützen. Das gilt selbstverständlich auch für uns Muslime im deutschsprachigen Raum. Die Ausrede mancher Medienvertreter, Imam Chamene´i selbst würde es nicht wünschen, ist schon längt als faule Ausrede entlarvt, denn ein Imam, der wünscht “Imam“ genannt zu werden, könnte niemals Imam irgendeines bewussten Muslims sein. Und niemand ist verpflichtet ihn vorher zu fragen, bevor er ihn so nennt! Und niemand sollt auf andere Warten, um sich später anzuschließen, denn der größere Segen gebührt den Vorreitern. Und jene, die das Imamat nicht leben, müssen entlarvt und von ihren Positionen abgewählt werden. Es ist z.B. nunmehr auch am Expertenparlament gelegen, wie lange sie den Vorsitz noch jemandem überlässt, der nicht die hinreichende Treue zum “Imamat“ lebt.
Derartige Themen müssen jetzt intensiver als zuvor auf die Tagesordnung gebracht werden, um die Bedeutung des wahren aktiven religiösen Wartens auf den Erlösen zu vertiefen. Alle jene politischen Verirrungen der letzten Wochen wären nicht möglich, wenn die religiöse Vertiefung klarer und deutlicher bekannt gemacht worden wäre. Im diesem Sinn grüßen wir den größten Gelehrten unserer Zeit Imam Sayyid Ali Chamene’i al-Hussaini und wünschen uns allen eine vertiefte religiös-spirituelle Verbindung mit ihm.
Nachsatz: Sollte dieser Text bzw. dessen Übersetzung eines Tages im Iran auftauchen, dann sei darauf hingewiesen, dass die obigen Ausführungen des Autors er selbst bereits vor 20 Jahren von seinem religiösen iranischen Lehrer erfahren hat, und jene wirkungsvollen Anhänger des Imams wirken heute intensiver denn je zuvor im Iran. Manchmal hören manche Iraner aber lieber die gleiche Information auch von einem Nichtiraner
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