Ethik & Training

Ethik & Training
Übersetzt von: Anonym

Ist es möglich die eigene Moral und Mentalität durch Übungen zu verändern?

Das ist eine frage, die die Position von Ethik klärt, denn wenn wir annehmen, dass Moral und Mentalität des Einzelnen von der Struktur seines Körpers und seiner Seele abhängt, wäre Ethik nutz- und zwecklos. Aber wenn wir annehmen, dass sie veränderbar ist, wird die Wichtigkeit und der Wert dieser Wissenschaft gesichert.

Einige Wissenschaftler haben die erste These angenommen und glauben, dass genau so wie manche Bäume bittere Früchte tragen und der Gärtner die Natur dieses Baumes nicht ändern kann, könne auch die Mentalität des niedrig geborenen und unreinen Herzens nicht durch Training geändert werden. Selbst wenn sie geändert wird, sei das nur vergänglich und oberflächlich und würde sich sehr bald zum alten Zustand zurück ändern! Sie behaupten dass die Struktur des Körpers und der Seele eine enge Beziehung mit Moral hat und die Moral jeder Person von der körperlichen und seelischen Veranlagung abhängt. Aus diesem Grund sei die Ethik eines Menschen nicht veränderbar. Als Beweis zitieren sie eine Überlieferung wie diese:

Die Menschen sind wie Gold- und Silberminen.

Auf der Gegenseite zu dieser Meinung glaubt die Mehrheit der Wissenschaftler, dass Moral und Mentalität eines jeden Individuums durch Training vollständig veränderbar ist. Eine Menge von Erfahrungen von unmoralischen Personen hat die Tatsache eindeutig bewiesen, dass eine Menge verruchter und lasterhafter Personen durch eine „gesunde Umgebung“, „guten Gesellschaft“ und „starkes Training“ einwandfrei korrigiert wurden. Andernfalls müssten alle göttlichen Gebote der Propheten und religiösen Führer verworfen werden, da all diese Gebote das Trainieren der menschlichen Seele betreffen. Auf der anderen Seite wären alle Strafe, die ein erzieherisches Ziel verfolgen und bei allen Nationen auf der Welt verbreitet sind, nutzlos und ineffektiv. Wir sehen, dass selbst gefährliche, wilde Tiere durch Training dressiert werden und für Zwecke benutzt werden, die gegen ihre ursprüngliche Veranlagung gehen. Wie können wir glauben, dass der Missmut im Menschen tiefer verwurzelt sei als die Wildheit in wilden Tieren?

Wir glauben, dass der beste Weg diese Behauptung zu beweisen darin besteht den Ablauf der Entstehung einer „moralischen Gewohnheit“ in Einzelheiten zu studieren, um den Weg zu finden sie abzulegen, denn dies ist der gleiche Weg, wie sie entsteht. Wir wissen, dass jede gute oder schlechte Handlung einen gleichartigen Effekt in der Seele des Menschen hinterlässt und die menschliche Seele daran „fesselt“. Das Praktizieren und Wiederholen der Handlung steigert den Effekt und schrittweise wird so eine Merkmal erreicht, das sich „Gewohnheit“ nennt. Durch weiteres Praktizieren wird es zum Charakterzug. Somit wird die Neigung des Menschen diese Handlung zu begehen durch Verwurzeln der Gewohnheiten gesteigert. Diese Tatsache wird durch Erfahrungen bewiesen. Demnach werden moralische Gewohnheiten und Charakterzüge durch das Wiederholen einer Handlung geformt und auf die gleiche Weise wieder entfernt. Als erstes kommt also die „Handlung“, dann die „Wiederholung“ und dann die „Formung einer Moralischen Einstellung und Gewohnheit“. Natürlich sind Beratung, Besinnung, korrekte Anweisungen und gesunde Umgebung, mit sinnvollen Auswirkungen, sehr effektiv darin, die empfängliche Seele eine gute Moral annehmen zu lassen und diese weiter zu formen.

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