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Islamischer Kalender
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Islamischer Kalender
Islamischer Kalender
Über die in der vorislamischen Zeit auf der arabischen Halbinsel verwendeten Kalender liegen nur wenige Zeugnisse vor. Besonders für den zentralarabischen Raum ist die Quellenlage relativ schlecht. Im heutigen Jemen war wahrscheinlich eine abgewandelte Form des Julianischen Kalenders in Gebrauch, wobei das Jahr offenbar mit dem April begann. Aus Zentralarabien ist bekannt, dass es vier "verbotene" Monate gab, in denen beispielsweise kein Krieg geführt werden durfte. In Sure 9 des Qur'an wird die Anzahl der Monate eines Jahres auf zwölf festgelegt und ein "Verschieben" (nasi) abgelehnt. Das Wort nasi bedeutet nicht notwendigerweise das Einschieben eines zusätzlichen Monats, was auf die Existenz eines Lunisolarkalenders in vorislamischer Zeit hindeuten würde. Vielmehr gibt es Hinweise darauf, dass lediglich religiöse Feste umständehalber von einem Monat in den nächsten verschoben wurden.
Der Islamische Kalender in seiner heutigen Form sowie die Zählung der Jahre nach der Hidschra wurden spätestens unter dem Kalifen 'Umar (Kalif 634-644) eingeführt. Im Jahre 750 erstreckte sich das islamische Gebiet bereits von Andalusien im Westen bis zum zentralasischen Samarkand im Osten. Da der Kalender auf Beobachtungen des Mondes basiert, konnten die Datierungen in verschiedenen Gebieten durchaus etwas voneinander abweichen.
Ab dem 9. Jahrhundert erreichte im Kalifenreich die Wissenschaft ein hohes Niveau, besonders während der Regierungszeit des Kalifen al-Ma'mun (r. 813-833). Für astronomische Handbücher wurden schematische Varianten des Kalenders geschaffen, die für umfangreiche Tafeln und chronologische Zwecke verwendet wurden.
Innere Struktur und Epoche
Ein Jahr besteht aus zwölf Monaten, die streng an die Mondphasen gebunden sind. Die folgende Tabelle zeigt Namen und Reihenfolge der Monate.(1)
Nr. Name
1 Muharram
2 Safar
3 Rabi' al-Awwal
4 Rabi' al-Achir
5 Dshumada 'l-Ula
6 Dshumada 'l-Achira
7 Radshab
8 Scha'ban
9 Ramadan
10 Schawwal
11 Dhu 'l-Qada
12 Dhu 'l-Hidschdscha
Der Beginn eines jeden Monats wird durch das erste Sichtbarwerden der Mondsichel nach Neumond bestimmt(2). Wann und ob die Mondsichel zu sehen ist, hängt sowohl vom Beobachtungsort als auch von den Witterungsverhältnissen ab. Es hat dadurch schon Monate mit 31 Tagen gegeben, obwohl ein synodischer Monat eine Länge von nur etwa 29,5 Tagen hat. Einzig der Fastenmonat Ramadan wird, unabhängig vom Sichtbarwerden der Mondsichel, nach spätestens 30 Tagen beendet. Erstaunlicherweise wurden mitunter die Tage innerhalb des Monats ab Monatsmitte rückwärts bis zum vermutlich letzten Tag des Monats gezählt, obwohl der gar nicht genau bekannt war.
Die Epoche des Islamischen Kalenders wurde von Einigen auf den 15. Juli 622, von Anderen auf den 16. Juli 622 (Julianisch) gelegt. Sie soll an den Auszug Muhammads aus Mekka nach Medina, die Hidschra, erinnern, deren genaues Datum allerdings nicht zweifelsfrei festgestellt ist. Wahrscheinlich erfolgte sie etwa 2 Monate später. Da der Monatsanfang durch Mondbeobachtung festgestellt wird, ist es lediglich von theoretischer Bedeutung, an welchem der beiden Tage die Zählung beginnt, obwohl hierüber teils sehr heftig gestritten wurde.
Schematische Variante
Die Feststellung des Monatsanfangs durch Beobachtung bringt den Nachteil mit sich, dass zukünftige Ereignisse nicht exakt datiert werden konnten. Dies machte sich besonders in der Blütezeit der Wissenschaften bemerkbar, da astronomische Vorausberechnungen einen Kalender verlangten, der festgelegte Monats- und Jahreslängen beinhaltet.
Um dieses Problem zu lösen, wurde eine schematische Variante des Islamischen Kalenders entwickelt. Die Monate erhielten Längen von abwechselnd 30 und 29 Tagen, beginnend mit dem ersten Monat Muharram. Der letzte Monat Dhu 'l-Hidschdscha hat im Normaljahr 29 und im Schaltjahr 30 Tage.
Nr: Monat: Normal Schalt
Jahr Jahr
1 Muharram 30 30
2 Safar 29 29
3 Rabi' al-Awwal 30 30
4 Rabi' al-Achir 29 29
5 Dshumada 'l-Ula 30 30
6 Dshumada 'l-Achira 29 29
7 Radshab 30 30
8 Scha'ban 29 29
9 Ramadan 30 30
10 Schawwal 29 29
11 Dhu 'l-Qada 30 30
12 Dhu 'l-Hidschdscha 29 30
Um den Kalender mit dem Wechsel der Mondphasen in Einklang zu halten, wurden in einem 30-jährigen Zyklus elf Schaltjahre, und zwar das 2., 5., 7., 10., 13., 16., 18., 21., 24., 26. und 29. Jahr, festgelegt(3). Die Epoche dieses Kalenders ist der 16. Juli 622. (Da der Tag bereits mit Sonnenuntergang beginnt, liegt dieser Zeitpunkt eigentlich noch im 15. Juli 622.) Vereinzelt wurde die Zählung aber auch schon einen Tag früher begonnen.
Fest- und Feiertage
Kanonische Feiertage sind das Opferfest ('Id al-'Adha) am 10. Dhu 'l-Hidschdscha sowie das Fest des Fastenbrechens ('Id al-fitr), das am 1. Schawwal beginnt und drei bis vier Tage dauert. Daneben werden weitere Feier- und Gedenktage begangen.
Der gesamte Monat Ramadan gilt als Fastenzeit: Von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang sollen dann keine Speisen oder Getränke genossen werden. Ausgenommen vom Fasten sind z. B. stillende Mütter und Schwangere, Kranke und Alte, wobei das Nicht-Fasten von ihnen teilweise nachgeholt oder anderweitig ausgeglichen werden soll, etwa durch Armenspeisung.
Schiitischen Muslimen gilt der Monat Muharram als Trauerzeit, besonders jedoch der 10. Muharram. Gedacht wird des Märtyrertodes Husains in der Schlacht bei Kerbela am 10. Muharram des Jahres 61 der Hidschra.
In den ersten Jahren des Islam, noch vor der Hidschra, wurde der 10. Muharram als Fastentag (Aschura) bestimmt, weil Moses an diesem Tag gefastet haben soll. Mit der Einführung des Ramadan als Fastenmonat war das Fasten am 10. Muharram jedoch nicht mehr bindend.
Der 12. Rabi' al-Awwal , Mawlid, wird als Geburtstag des Propheten Muhammad gefeiert. In vielen Ländern ist er offizieller Feiertag. Ursprünglich ist dieser Tag der Todestag Muhammads (im Jahre 11 der Hidschra, nach dem Julianischen Kalender Anfang Juni 632); erst im Mittelalter, während der Herrschaft der Dynastie der Fatimiden, begann man in Ägypten, diesen Tag als Feiertag zu begehen. Bis heute gilt der 12. Rabi' al-Awwal daher in einigen Gebieten eher als Trauertag.
Eine der letzten fünf ungeraden Nächte des Ramadan (meist die des 27. Ramadan) ist die Lailat al-Qadr, in der der erstmaligen Offenbarung des Qur'an gedacht wird.
Die Vollmondnacht des Monats Scha'ban (d. h. des 15. Scha'ban) ist die Lailat al-Bara'at. In ihr werden Sünden vergeben und das Schicksal bestimmt. Die Nacht des 27. Radshab wird als Nacht der Himmelsreise des Propheten (Lailat al-Mi'radsch) begangen.
Steuerjahr im Osmanischen Reich
Die Loslösung des Kalenders von den Jahreszeiten brachte beträchtliche Schwierigkeiten mit sich, da eine jährliche Abrechnung der Steuern in diesem Kalender unmöglich war. Der Jahresanfang wanderte jährlich um elf Tage rückwärts durch die Jahreszeiten, während die Ernte natürlich nur im Spätsommer oder Herbst eingebracht werden konnte. Mit diesen Schwierigkeiten konfrontiert, richtete man im Osmanischen Reich das Steuerjahr nach dem Julianischen Kalender. Dieses Steuerjahr begann zunächst am 1. September, seit 1677 am 1. März. Die Auszahlung von Sold und Löhnen wurde jedoch trotzdem nach dem - um etwa 11 Tage kürzeren - Mondjahr vorgenommen. Neben den nicht unbeträchtlichen Schwierigkeiten, die in der Buchführung entstanden, wurde es durch die ständige Verschiebung zwischen Mond- und Sonnenkalender durchschnittlich aller 33 Jahre notwendig, ein Steuerjahr zu überspringen, um die Jahreszählung der Steuerjahre mit der der Jahre nach der Hidjra in einer annähernden Übereinstimmung zu halten. 1872 vergaß man beim Druck von Unterlagen für das kommende Steuerjahr, das Steuerjahr 1288 auszulassen und beschloss daher, die Steuerjahre nun ohne weitere Auslassungen fortlaufend zu zählen. Dadurch stimmten die Jahreszahlen von Steuer-Jahr und Islamischem Kalender nicht mehr überein. Im Jahre 1917 wurde der Beginn des Steuerjahres, beginnend mit 1333, auf den 1. März des Gregorianischen Kalenders verschoben. Das letzte so gezählte Steuerjahr war 1341. Am 1. Januar 1926 wurde der Gregorianische Kalender eingeführt.
Im täglichen Leben wird heute auch in den meisten islamisch geprägten Ländern der Gregorianische Kalender verwendet. Eine Ausnahme bildet Iran, wo der Persische Kalender in Gebrauch ist.
Anmerkungen
Die Schreibweise der arabischen Begriffe genügt hier nicht wissenschaftlichen Anforderungen. Eine Umschrift der arabischen Schrift nach den Regeln der der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft konnte wegen einiger benötigter, aber nicht darstellbarer Zeichen nicht angewandt werden.
Eine Ausnahme bilden die Isma'iliten, die feste Monatslängen verwenden.
Auch den Schaltrhythmus betreffend wurden abweichende Varianten gebraucht. Mitunter wurde anstelle des 16. das 15. Jahr als Schaltjahr betrachtet; eine Variante hatte eine stark abweichende Verteilung der Schaltjahre innerhalb des 30-jährigen Zyklus'.
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