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Tauhid
Shia-Schwestern Forum :: Usul-Ad-Din / Stamm der Religion :: Usul-Ad-Din / Stamm der Religion :: 1. Tauhid ( Einheit Gottes)
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Tauhid
Die absolute Einheit ALLAHs ist der erste und wichtigste Bestandteil des islamischen Glaubensbekenntnises [schahada]. Der Glaube an den klaren und eindeutigen wie auch ganzheitlichen Monotheismus, und damit die Einheit Gottes ist das erste und wichtigste Prinzip im Stamm der Religion [usul-ad-din] und alle anderen Prinzipien bauen darauf auf. Der arabische Begriff "Tauhid" leitet sich aus dem arabischen "Eins" [ahad] ab und beinhaltet die Einheit, die Einzigartigkeit und die Einheitlichkeit gleichermaßen. Das Gegenteil von den Glauben an die Einheit wäre der Polytheismus.
Die immense Bedeutung dieser Glaubensgrundlage wird an dem Wort des Propheten Muhammad (s.) deutlich, der sagte: "Sagt (und glaubt), dass es keinen Gott gibt außer Gott und erlangt Erlösung" .
Gott kann in seiner Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit von Niemanden so gut beschreiben werden, wie Er sich uns im Heiligen Qur'an in Sure 112 (al-Ichlas) offenbart:
"Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger
Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, von dem alles abhängt)
Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden
und keiner ist Ihm gleich."
Aus dem Inhalt heraus wurde die Sure auch "Sure der Einheit" [surat-ul-tauhid] genannt.
Es gibt zahlreiche weitere Verse im Heiligen Qur'an, welche dieses Einheitskonzept beschreiben. Die Vielfalt der Schöpfung ist nur geschaffen, um die Einheit anzustreben. Nichts kann ohne die Einheit existieren und ohne Einheit wird alles vergehen.
"Allah ist der Schöpfer aller Dinge. Und Er ist der Sachwalter über alle Dinge." (39:62)
Dei Einheit Gottes umfasst auch alle seine Eigenschaften und jede seiner Eigenschaften, die u.A. in den 99 schönste Namen beschrieben werden ist in ihrer vollkommenen Form das Spiegelbild der Einheit. Die Einheit drückt sich in der Liebe aus, deren Sinnbild das Licht [nur] ist. Die Liebe ist der Antrieb der Schöpfung und dessen Ziel, dass ihr der Schöpfer [chaliq] mitgegeben hat.
Eine sehr umfassende Beschreibung der Einheit gibt Imam Ali (a.) in der ersten Rede, die in dem Werk Nahdschul-Balagha zusammengetragen wurde:
Aller Preis gebührt Allah, Den die Sprechenden nicht in dem Maße lobpreisen können, die Ihm zusteht, Dessen Gaben die Rechnenden nicht aufzählen können, Dem die sich (auf Seinem Wege) Anstrengenden nicht gerecht werden können. (Er ist) Derjenige, Der durch die hohen Bestrebungen nicht erreicht werden kann, den tiefschürfende Intellekte nicht erlangen können, Der, Dessen Eigenschaften keine Grenzen gesetzt sind, Dessen Charakter nicht existiert (so dass er beschrieben werden kann). Der, Der nicht zeitlich begrenzt ist, Der die Schöpfung hervorbrachte durch Seine Allmacht, die Winde durch Seine Gnade verstreute und die schwankende Erde mit Felsen gestützt hat.
Das Wichtigste in der Religion ist die Erkenntnis Seiner, und die Vervollständigung Seiner Erkenntnis besteht darin, Ihn zu bestätigen, die Vervollständigung Seiner Bestätigung besteht in Seiner Einheit [tauhid], die Vervollständigung Seiner Einheit liegt in der Aufrichtigkeit Ihm gegenüber. Die Vervollkommnung der Aufrichtigkeit Ihm gegenüber liegt darin, ihm keine Eigenschaften zuzuschreiben, denn jede Eigenschaft zeugt davon, dass sie nicht der Beschriebene ist, und alles Beschriebene zeugt davon, dass es anders als die Eigenschaft ist. Denn wer Allah, Den Erhabenen, beschrieben hat, hat Ihn bereits (mit dieser Eigenschaft) verbunden, und wer Ihn (damit) verbunden hat, betrachtet Ihn als Zwei, wer Ihn als Zwei ansieht, hat Ihn geteilt, und wer Ihn geteilt hat, kennt Ihn nicht, und wer Ihn nicht kennt, hat auf Ihn gezeigt. Wer auf Ihn gezeigt hat, hat Ihn begrenzt, und wer Ihn begrenzt hat, hat Ihn gezählt. Wer gesagt hat, worin Er (enthalten) ist, behauptet, dass Er (in irgendetwas) enthalten ist, und wer sagt, womit Er gehalten wird, hat es von Ihm frei gemacht. Er existiert [ka´in], doch ohne irgendetwas, was Ihn in die Existenz gebracht hat, Er existiert, doch nicht aus der Nicht-Existenz heraus. Er ist mit allen Dingen, und dennoch nicht (mit ihnen) verbunden, und Er ist anders als alle Dinge, und doch ohne (von ihnen) getrennt zu sein.
Er handelt, doch nicht im Sinne von Bewegung und Werkzeugen, Er ist Sehend, selbst wenn es nichts gibt, was von Seinen Geschöpfen gesehen wird. Er ist Der Einzige, so dass es niemanden gibt, mit dem Er Gesellschaft hält und keinen, aufgrund dessen Verlust Er sich einsam fühlt."
Die Einheit umfasst auch die Unbegrenztheit, die eine direkte Wahrnehmung durch ein begrenztes Geschöpf unmöglich macht. Die Behauptung mancher sunnitischer Gelehrter, man werde Gott im Jenseits sehen, wird von schiitischen Gelehrten entschieden zurückgewiesen, da es dem Konzept der Einheit widerspricht. Derartige Unterschiede im Verständnis werden auf unterschiedliche Auslegungen [tafsir] mancher Verse im Heiliger Qur'an (z.B. 75:22-23 und 83:15) zurück. Entscheidenden Anteil aber an der innerislamisch unterschiedlichen Denkweise hat Abu Huraira, der Prophet Muhammad (s.) eine entsprechende Überlieferung in den Mund legt. Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi hat in seiner Analyse über Abu Huraira derartige Abweichungen vom klaren Einheitskonzept zurückgewiesen.
Jegliche Zuordnung von "Körperteilen" an Gott wird als Aberglaube verworfen. Verse im Heiligen Qur'an, in denen scheinbar von Köperteilen Gottes die Rede ist, sind immer im übertragenen Sinn als Gleichnis zu verstehen, wie z.B.: "Und rufe neben Gott keinen anderen Gott an. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Alle Dinge werden untergehen, nur sein Antlitz nicht. Ihm gehört das Urteil, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht" (28:88). ein Rückschluss darauf, dass Gott eine Art "Gesicht" haben könnte, wie es manche Muslime daraus schließen, wird von den Anhängern der Ahl-ul-Bait (a.) mit Verweis auf die eindeutigen Hinweise der Zwölf Imame verworfen.
Ebenfalls kontrovers wird das Konzept des Heiligen Qur'an selbst im Zusammenhang mit der Einheit Gottes diskutiert. Manche sunnitische Gelehrte glauben, dass der Heilige Qur'an nicht erschaffen sei, und somit eine Art Zweieinigkeit mit ALLAH darstellt, als Sein Wort. Diesem Konzept widersprechen schiitischen Gelehrte, die von unendlichen Eigenschaften Gottes und deren Offenbarung in der von ALLAH erschaffenen Zeit ausgehen. So sind der Heilige Qur'an und die Ahl-ul-Bait (a.) die für alle Zukunft aneinander gekoppelten Offenbarungen ALLAHs.
Alle Handlungsanweisungen an die Menschen, deren wichtigste Aspekt in den Zweigen der Religion [furu'ad-din] aufgelistet sind, weisen in ihren angestrebten idealen Formen auf die Einheit hin, wie z.B. im Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] oder der Pilgerfahrt [hadsch], der größte Weltkonferenz zur Einheit.
Quelle: eslam.de
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