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Die Traurigkeit
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Shia-Schwestern Forum :: Islamische Bibliothek / Unsere Leseecke :: Islamische / Normale Leseecke :: Geschichten zum Nachdenken
Seite 1 von 1
Die Traurigkeit
Märchen von der traurigen Traurigkeit
Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter.
Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber..., aber – wer bist du eigentlich?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd. "Ich bin die Hoffnung."
Von Inge Wuthe
Re: Die Traurigkeit
Mir gefällt diese Geschichte, da man öfters im Leben traurig ist. Dann setzt man sich eine Maske auf, nur damit die anderen es nicht merken. Wir tun so als ob es uns gut geht, aber in wirklichkeit geht es uns schlecht. Nur wenige schaffen es hinter unseren "Mauern" zu schauen.
warum denken wir immer, das wir unsere Gefühle anderen gegenüber verstecken müssen?
Kann der Mensch nicht einfach weinen wenn ihm danach ist ohne das man ihn gleich als "Jammerlappen" herabstuft?
w.salam
Re: Die Traurigkeit
Salam
Deswegen sollte man ja immer, wenn man gefragt wird, Alhamdullah sagen, denn auch wenn es einem mal nicht gut geht, sollte man Allah swt. danken und man lügt dann auch nicht, weil viele ja auf die Frage, wie es einem geht, mit "Danke Gut" antworten. Was aber doch schon ab und an eine Lüge sein kann, weil man ja seine Gefühle eben nicht ausdrücken darf, wenn es einem schlecht geht.
Doch ich finde, man kann auch mal sagen, wenn es einem schlecht geht, vor allem im Freundeskreis. Denn wofür sind Freunde oder Familie sonst da, wenn sie einen nicht auch mal an schlechten Tagen unterstützen? Was nicht heißen soll, dass man ständig jammern soll....
Davon abgesehen, finde ich diese Geschichte sehr sehr schön. Vor allem weil ich selbst gerade etwas (sehr) traurig bin, aber trotzdem sollte man die Hoffnung haben, dass alles gut wird.... Die versuche ich mir auch gerade zu erhalten, auch wenn einen die Traurigkeit manchmal übermannt.
Wasalam
Deswegen sollte man ja immer, wenn man gefragt wird, Alhamdullah sagen, denn auch wenn es einem mal nicht gut geht, sollte man Allah swt. danken und man lügt dann auch nicht, weil viele ja auf die Frage, wie es einem geht, mit "Danke Gut" antworten. Was aber doch schon ab und an eine Lüge sein kann, weil man ja seine Gefühle eben nicht ausdrücken darf, wenn es einem schlecht geht.
Doch ich finde, man kann auch mal sagen, wenn es einem schlecht geht, vor allem im Freundeskreis. Denn wofür sind Freunde oder Familie sonst da, wenn sie einen nicht auch mal an schlechten Tagen unterstützen? Was nicht heißen soll, dass man ständig jammern soll....
Davon abgesehen, finde ich diese Geschichte sehr sehr schön. Vor allem weil ich selbst gerade etwas (sehr) traurig bin, aber trotzdem sollte man die Hoffnung haben, dass alles gut wird.... Die versuche ich mir auch gerade zu erhalten, auch wenn einen die Traurigkeit manchmal übermannt.
Wasalam
Re: Die Traurigkeit
Slm
traurigkeit ist etwas womit ich nicht umgehen kann. Wenn einer neben mir heult, dann heule ich direkt mit.
Aber trauigkeit hat manchmal auch etwas gutes. Man wird in diesen momenten sensibler als sonst und ist daher für manches empfänglicher. Man darf nur nicht seinen Glauben verlieren wenn man traurig oder hoffnungslos ist
@Jasmin warum biste denn traurig?
slm
traurigkeit ist etwas womit ich nicht umgehen kann. Wenn einer neben mir heult, dann heule ich direkt mit.
Aber trauigkeit hat manchmal auch etwas gutes. Man wird in diesen momenten sensibler als sonst und ist daher für manches empfänglicher. Man darf nur nicht seinen Glauben verlieren wenn man traurig oder hoffnungslos ist
@Jasmin warum biste denn traurig?
slm
Gast- Gast
Re: Die Traurigkeit
Salam
Ach, manchmal, wenn man auf etwas bestimmtes wartet oder etwas oder jemanden vermisst, vergeht die Zeit sooo langsam. Vor allem, wenn man nicht weiß, was geschieht, wenn die Zeit endlich gekommen ist. Ungewissheit, Warten und vor allem das Vermissen von etwas oder jemanden, das oder der dir wichtig ist, kann einen seeeeeeehr traurig machen.
Wasalam
Ach, manchmal, wenn man auf etwas bestimmtes wartet oder etwas oder jemanden vermisst, vergeht die Zeit sooo langsam. Vor allem, wenn man nicht weiß, was geschieht, wenn die Zeit endlich gekommen ist. Ungewissheit, Warten und vor allem das Vermissen von etwas oder jemanden, das oder der dir wichtig ist, kann einen seeeeeeehr traurig machen.
Wasalam
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